Auf The Choir of Beasts Tour durch Europa

Metaklapa

Metaklapa Konzert in der Kulturkirche in Köln 2025

Hi und willkommen zu Behind The Noise!

 

Ein Konzertabend in einer Kirche? An einem Freitag? Die Reaktionen darauf reichen von Verwunderung bis ungläubigem Staunen. Doch wenn man dann noch hinzufügt, dass eine A-cappella-Metal-Band dort aufgetreten ist, weicht die Skepsis schnell purer Neugier. Und spätestens, wenn man erklärt, dass es ein mitreißendes Erlebnis war, das man um nichts in der Welt missen möchte, wird der Name der Band sicherlich gegoogelt.

 

Unser Freitagabend war genau das: ein außergewöhnliches Konzerterlebnis, das klassische Metal-Elemente mit der einzigartigen Klangwelt des A-cappella-Gesangs vereinte. Anstatt dicht gedrängt in der Menge zu stehen und zu moshen, saßen die Zuschauer in den Reihen der Kulturkirche Köln und ließen sich von den Stimmen der kroatischen Band Metaklapa tragen.

Der Kirchenraum war nahezu bis auf den letzten Platz gefüllt – ein Beweis dafür, dass dieses Konzept aufgeht.

 

Metaklapa stammt aus Zagreb und fand sich zusammen, um Metal-Klassiker in einer A-cappella-Version neu zu interpretieren. Die Bandmitglieder, allesamt erfahrene Sänger in kroatischen Klapa-Gruppen, kombinieren ihre Liebe zur traditionellen Mehrstimmigkeit mit ihrer Begeisterung für Metal. Klapa, eine jahrhundertealte kroatische Gesangsform, ist von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt. Dass Metaklapa mit diesem ungewöhnlichen Konzept direkt nach der Gründung vom Wacken Open Air eingeladen wurde, spricht für sich.

 

Die Wahl des Veranstaltungsortes erwies sich als Glücksgriff. Die Kulturkirche Köln besticht nicht nur durch ihre besondere Atmosphäre, sondern auch durch ihre hervorragende Akustik.

Metaklapa Konzert in der Kulturkirche in Köln 2025
Metaklapa Konzert in der Kulturkirche in Köln 2025

Licht- und Bühneninszenierung unterstrichen die fast sakrale Wirkung der Performance und schufen ein unvergessliches Ambiente.

 

Metaklapa verzichtete auf große Bühnenrequisiten – ihr einziges Instrument war ihre Stimme. Doch diese füllte den gesamten Raum mit einer klanglichen Wucht, die an einen Chor erinnerte. Anders als klassische A-cappella-Gruppen verzichteten sie auf simulierte Instrumentenklänge und sangen stattdessen alle Texte mehrstimmig. Das Resultat war ein immersiver Sound, der den bekannten Stücken von Iron Maiden eine völlig neue Dimension verlieh. Bereits mit dem Opener „Judas Be My Guide“ zeigten sie ihre beindruckende Vielschichtigkeit.

 

Doch nicht nur Iron Maiden stand auf dem Programm: Als plötzlich die ersten Töne von System of a Downs „Toxicity“ erklangen, war das Publikum sofort gepackt.

Zwischen den Songs erzählte die Band Anekdoten und Hintergründe zu den Stücken, was für eine intime Atmosphäre sorgte. So berichteten sie beispielsweise, dass ihre Interpretation von „Blood Brothers“ während der Pandemie entstanden sei – ein Song, der sinnbildlich für ihre enge Verbindung steht.

 

Nach einer kurzen Pause kehrte Metaklapa mit unverminderter Energie zurück und legte mit „Caught Somewhere in Time“ und „Brave New World“ nach. Der emotionale Höhepunkt des Abends kam mit „Fear of the Dark“: Die Kirche wurde in Dunkelheit gehüllt, einzig schwache Lichtquellen ließen Umrisse erahnen. Die Band bat das Publikum, mitzusingen – und es entstand ein magischer Moment voller Gänsehaut.

 

Das Konzert endete mit einer wohlverdienten Standing Ovation.

Metaklapa Konzert in der Kulturkirche in Köln 2025

Doch Metaklapa hatte noch eine Zugabe parat: Ihre Version von „Run to the Hills“ unterstrich einmal mehr ihren hymnischen Sound. Und als besonderes Highlight gaben sie eine Premiere: Zum ersten Mal sangen sie „Tears of the Dragon“ von Bruce Dickinson ohne Orchester. Improvisiert und doch makellos war es der perfekte Abschluss eines denkwürdigen Abends.

 

Mit einem Glücksgefühl und einer selten erlebten spirituellen Reinigung verließ das Publikum die Kirche. Bleibt nur die Frage: Wann werden wir Metaklapa wieder auf einer deutschen Bühne sehen? Vielleicht sogar als Vorband von Iron Maiden? Verdient hätten sie es allemal.

Konzerte, Festivals & Gigs

In unserer Rubrik BEHIND THE NOISE schreiben wir über alles rundum die Metal & Rock Szene und werfen einen Blick hinter die Scheinwerfer, um euch einen besseren Einblick vom Konzert zu liefern. Auch bei diesem Konzert haben wir wieder spannende und neue Erinnerungen sammeln können, die wir euch natürlich nicht vorenthalten. Intensiv, unkonventionell und mitreißend. Willkommen!

One show. Endless memories

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