Die Kult-Tour kehrt zurück

Never Say Die

Meine Immortals.. Willkommen zu BEHIND THE NOISE!

 

In diesem Jahr kehrte die Never Say Die Tour zurück und feierte ihre Eröffnung in der Essigfabrik, in Köln mit nationalen sowie internationalen Fans aus der Szene. Für die Europa-Tour wurden sowohl Acts angekündigt, die bereits zum letzten Line-Up im Jahr 2021 sich anmeldeten, die jedoch aufgrund von Corona kleiner ausfallen musste, als auch Acts, die mit ihrem Sound die passende Mischung zu einem Abend beifügten, der ganz klar im Zeichen des Deathcores und Hardcores stand. Impericon hatte sie alle, kleine Newcomer sowie Bands dessen Namen im Zusammenhang mit diesem Genre immer fallen. So durften wir an dem Abend sieben verschiedene Bands begrüßen, die von der Musikrichtung zwar ähnlich waren, aber alle ihre ganz eigene Interpretation von diesem wiedergaben:

Boundaries, Cabal, Invent Animate, Spite, Currents, After The Burial sowie Suicide Silence. Begonnen hat unser diesjähriges Never Say Die Erlebnis am Merchandise-Stand, den wir gerade bei dieser Tour immer gerne ansteuern. Die Tour von Impericon stellt dabei nicht nur eigenes Merch vor, wie zum Beispiel ein passendes T-Shirt zur Never Say Die, sondern auch die Musiker haben die Möglichkeit ihre Fans an den Ständen anzutreffen und ihnen bedruckte Hoodies, Longsleeves oder T-Shirts zu verkaufen. Das hier auch Mal ein Selfie mit den Musikern entsteht, ist nicht unüblich. Grade hier spürt man diese familiäre Atmosphäre, die bei der Tour immer wieder auftritt und grade von der Crew der Bands als auch von ihnen selbst ausgeht. Dieses Jahr unterstützte unser Erinnerungskauf aber nicht die Bands an, sondern den Stand der Hardcore Foundation, die draußen vor der Essigfabrik diesen aufgebaut hatten. Im Rahmen der Tour werden stets Projekte

im Bereich Mental Health oder Charity unterstützt. Die genannte Hardcore Foundation ist eine Non-Profit Organisation, die sich gegen Armut einsetzt und dies durch soziales Engagement sowie medizinische Hilfe, vor allem in Afrika sowie Europa umsetzt. Insbesondere hier wird Zugang zu sauberen Wasser, Bildung sowie Zugang zu Medizin gefördert. Finanziert werden diese Projekte mitunter durch den Verkauf von Klamotten, gemäß des klassischen Hardcore Stils. Solltet ihr neugierig geworden sein, dann schaut doch mal hier auf ihrer Webseite vorbei. Nach dem die Frage des Merchandise bereits zu Beginn geklärt worden war, hieß es für uns die erste Band zu begrüßen, die sich bereits auf der Bühne ankündigte. Boundaries spielten das all erste Mal in Übersee und zu hören, dass dies ihre erste Erinnerung an ein Konzert hier sein würde und wir ein Teil davon sein würden, verpasste mir ein wenig Gänsehaut.

Ihr erstes Konzert war es jedenfalls nicht, da Boundaries professionell die Bühne zerlegten. Viele waren bereits zu Beginn gekommen, was natürlich die Stimmung in der Fabrik mächtig anheizte und das Gejubel, als Bassist Zadak laut ins Mikrofon „Cologne!“ schrie, wie einen lauten Chor ertönen ließ. Die Energie der Zuschauer steckte die Band in ihre Performance, welche die Aufgabe als Opener mit Bravour meisterte. Innerhalb weniger Minuten, so fühlte es sich jedenfalls an, stand Cabal auch schon auf der Bühne. Die Band hatte zuvor ihren Auftritt auf Social Media vorm Tourbus freudig angekündigt und stand genauso enthusiastisch vor der Menge als der erste Song angespielt wurde. Cabal war nicht nur sehr professionell, genauso wie Boundaries, sondern legte sich wirklich ins Zeug, um an die aufgeladene Atmosphäre anzuknüpfen. Das war nicht allzu schwer, da sich die ersten Fans der Band aus dem Publikum auftaten und

lauthals „Your Time Is Up“ mitgrölten. Das zu diesem Zeitpunkt bereits der erste Mosh Pit entstand, ist glaube ich klar. Nicht nur Sänger Andreas steckte seine gesamte Leidenschaft für die Musik in seine Performance, sondern auch die anderen Mitglieder legten sich ins Zeug, sprangen auf und ab, um mit den Fans gemeinsam zu feiern. Cabal hatte einfach Lust auf die Bühne und vor allem auf die Tour, weshalb hier ihnen ein wahnsinns Einstieg gelungen ist. Daran anschließend knüpfte Invent Animate an den entstandenen Enthusiasmus an und verband dies, als melodischste Band des Abends, mit stimmungsvollen Songs. Nicht nur Fans, sondern auch unsere Crew sang in den Refrains mit, die einfach so eingängig waren und Abwechslung mit brachten. Auch andere aus dem Publikum, welche die Band nicht kannten, nutzten diese Mischung aus Deathcore und Metalcore, um einfach mit abzugehen.

Auch wurde von der Band ein unbekannter, bisher nicht veröffentlichter Song gespielt, dessen Titel wir aber über den Applaus nicht hören konnten. Kommen wir tatsächlich zu unserem Highlight des Abends. Spite spielen auch Deathcore, kombinieren diesen aber mit Speed Metal, Hardcore und Death Metal zu einem Sound, der förmlich als Untermalung für die gesamte Tour genutzt werden könnte. Bereits beim Aufbau schrie Sänger Darius sich in Rage, um diese Wut nachher in einen energetischen sowie dynamischen Auftritt zu verwandeln, bei dessen Bewegungen einem nur vom zuschauen warm wurde. Die Schreie des Sängers wurden von Fans aus der Menge laut erwidert, was sich zu einem kurzen Wettbewerb zwischen beiden entwickelte. Als dann die Band den Auftritt startete gab es kein Zurück mehr. Von der einen zu anderen Seite musste man immer wieder zwischen den einzelnen Mitgliedern wechseln,

um auch keine Überraschung zu verpassen. Nicht nur war ihr Zusammenspiel sehr harmonisch, sondern man hatte auch ein wenig das Gefühl, das die Crowd, als auch die Mitglieder unter sich, sich immer wieder anstachelten um 200% zu geben. Es dauerte nicht lange und der erste Stage Diver kündigte sich an. Auch Bands wie Invent Animate schauten sich den Auftritt der Band an, welcher förmlich das Publikum zu sich zog. Gekrönt wurde das Konzert von Spite nur noch von Songs wie „Kingdom Of Guts“ oder „Kill Or Be Killed“, dessen Ankündigungen Fans mit lauten Rufen begrüßten. Spite ist tatsächlich eine unglaubliche Band, die durch ihre intensive Performance den Zuschauer in ihren Bann zieht und zum Feiern einlädt. Wir hoffen doch sehr die Band vielleicht auf ihrer eigenen Headliner Tour in Deutschland antreffen zu können und hören uns solange ihr Album „Dedication To The Flesh“ an.

Es ist nie ganz zu vermeiden, doch an diesem Abend schien die Technik einfach nicht zu wollen. Die Umbau arbeiten zogen sich von Band zu Band immer länger, was natürlich schade ist, weil dadurch auch Zeit verloren geht. Currents hatte dahingehend leider das nachsehen, die dadurch ihren Auftritt verkürzen musste. Ungefähr vier Songs wurden gespielt, die es aber alle in sich hatten und von den Zuschauern mitgesungen wurden und auch Stage Diver anzog. Wir hätten sehr gerne mehr von der Band gesehen, die wirklich eine große Anzahl an Fans an diesem Abend versammelte und auch die ersten Zugabe Rufe überhaupt bekam. Doch es standen noch zwei weitere Bands auf der Matte, weshalb diese nicht erhört werden konnte. Empfehlen können wir euch dennoch, sich die Band mal anzuhören. Ununterbrochen standen wir nun vor der Bühne und das seit ca. fünf Stunden.

Meine Beine wurden langsam müde und ein wenig sehnte ich mich nach einem Stuhl, doch der nächste Act, After The Burial, ließ mit seiner starken Bühnenpräsenz alles vergessen. Aufgrund von Corona endete ihre Tour 2020 mittendrin, weshalb sie nach Hause in die Staaten zurückkehrten. Sänger Anthony erzählte dazu, dass ihn zwar die ersten zwei Monate, wo er nichts machen konnte, gut taten, da er einfach Mal frei hatte, doch als sich diese Auszeit immer weiter zog und daraus ein Jahr wurde, er psychische Probleme bekam. So offen auf der Bühne darüber zu reden und die Zuschauer dazu zu ermutigen sich bei sowas Hilfe zu suchen, ist nicht einfach, was ihm aber mit tosendem Applaus gedankt wurde. After The Burial hatte etwas in ihrem Auftritt an sich was sie einfach nahbar machte. Sie waren nicht nur herzlich, sondern scherzten auch gerne mit den Fans, wie zum Beispiel über den neuen Schuh von Anthony, welchen er durch

einen Skateboard Unfall bekommen hatte. Bei seiner Performance merkte man es ihm nicht an, da er es sich nicht nehmen ließ, die gesamte Bühne für seine Show zu nutzen. Freuen durften sich Fans der Band vor allem auf Klassiker wie „Exit Exists“ sowie „Quick Sand“, die von der Band gespielt wurden. Auch wurde der Nachfolgenden Band, Suicide Silence, der Song „A Room For All Slaveries“ gewidmet, welcher von After The Burial gecovert wurde. Wahnsinn! Jetzt hieß es nur noch eine Band für diesen Abend. Doch bevor dies passieren konnte, wurde in der Umbauphase ein Song gespielt, der irgendwie immer zu einem guten Konzert dazu gehört: „Bohemian Rhapsody“ von Queen wurde vom gesamten Saal mitgesungen, auch die schwierigen Stellen in der Bridge wurden hier nicht ausgelassen. Als der Song die Stimmung der Crowd auf ein weiteres Hoch brachte, stand auch schon Suicide Silence auf der Bühne.

Zuletzt hatte die Band im Jahr 2016 in Deutschland gespielt, weshalb es höchste Zeit war, dies nachzuholen. Zurecht traten sie mit als Headliner auf, da sie immer genau wussten, was die Menge gerade benötigte. Schnell oder langsam, ein Gespräch mit den Zuschauern oder eine Wall Of Death, welche so groß war, dass sie uns an den Rand der Merchandise-Stände drängte: Suicide Silence hat wirklich ein Gespür dafür, was ein gutes Metal Konzert braucht, und rundete dies mit einem ausgewählten Repertoire ab, in welchem sowohl Klassiker als auch moderne Wachmacher vorhanden waren. Nach einem langen Abend ging das Eröffnungskonzert der Tour in Köln zu Ende und entsandte die Zuschauerschar, welche fast die gesamte Essigfabrik füllten, nach draußen.

Die diesjährige Never Say Die Tour war ein voller Erfolg und brachte wirklich die verschiedensten Musiker dazu, sich auf einer Bühne zu versammeln, um den Metal zu zelebrieren. Genau das macht die Tour so besonders, weshalb es zu unseren Highlights im Jahr gehört. Das hier das Ticket hingegen mit 30€ einfach viel zu billig ist für so viele Bands, ist aber vielleicht auch ein Grund mehr für euch im nächsten Jahr dabei zu sein und dieses Erlebnis nicht zu verpassen.

 

Absolute Empfehlung von uns!

Konzerte, Festivals & Gigs

In unserer Rubrik BEHIND THE NOISE schreiben wir über alles rundum die Metal & Rock Szene und werfen einen Blick hinter die Scheinwerfer, um euch einen besseren Einblick vom Konzert zu liefern. Auch bei diesem Konzert haben wir wieder spannende und neue Erinnerungen sammeln können, die wir euch natürlich nicht vorenthalten. Intensiv, unkonventionell und mitreißend. Willkommen!

One show. Endless memories

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